Anfragen bei Männerberatung verdoppelt

Die Beweggründe sind sehr unterschiedlich, warum Männer bei der Männerberatung des Landes Rat suchen. Gemeinsam ist ihnen eines: Sie finden alleine keine Lösung. Doch immer mehr sind bereit, sich Hilfe zu holen. Die Anfragen haben sich in zehn Jahren verdoppelt.

Die Mitarbeiter der Männerberatung sind voll ausgelastet: 4.500 Beratungsstunden haben sie im vergangenen Jahr angeboten, ein Rekordwert - im Jahr 2003 waren es noch halb so viele.

Nachfrage stetig gestiegen

Doch die Nachfrage ist zuletzt stetig gestiegen, bereits jeder zweite Mann kommt aus eigenem Antrieb, also zum Beispiel nicht erst wegen einer gerichtlichen Weisung, sagt Maria-Theresia Müllner, die Leiterin der Männerberatung. Und: "Es schaut so aus, dass die Männer jetzt früher kommen. Das heißt, sie warten nicht mehr so lange zu, bis die Problematik sich so zugespitzt hat, dass man fast gar nichts mehr machen kann.“

„Gesellschaftliche Veränderungen“

Dass immer mehr Männer Unterstützung von außen in Anspruch nehmen, führt Müllner auf gesellschaftliche Veränderungen in den vergangenen Jahren zurück: „Es wird sicher in den vergangenen Jahren mehr zugestanden, dass er Gefühle zeigen darf, dass er nicht nur stark sein muss und sensibel sein darf.“

„Die Überwindung ist schon groß“

Einer, der in einer Lebenskrise die Hilfe der Männerberatung in Anspruch genommen hat, ist Alfred Mühllechner. Nach Scheidung und Verlust des Arbeitsplatzes wusste er nicht mehr weiter: „Die Überwindung, eine Beratung in Anspruch zu nehmen, ist natürlich schon groß. Nach einem halben Jahr habe ich noch Tiefen gehabt und wollte nicht mehr. Aber ich konnte dann damit umgehen und wusste, dass ich wieder raus komme.“

Die Ausbildung der Mitarbeiter der Männerberatung ist vielfältig, unter ihnen sind Sozialarbeiter, Gewaltberater oder auch Psychotherapeuten.

Link: